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Der Arztberuf als Traumberuf, oder als Knochenjob

Traumberuf Arzt – oder doch ein Knochenjob? Die Vor- und Nachteile im Überblick

„Ich will Arzt werden“, dieser Satz kommt von vielen Kindern und Jugendlichen. Immerhin belegt laut Forschung und Wissen der Traumjob “Arzt” Platz 2 der beliebtesten Berufe aus der Kindheit. Mit Sicherheit formen auch Ärzte und Ärztinnen in teuren Autos, großen Häusern sowie in bekannten Arztserien wie „Grey’s Anatomy“ das Bild des Traumberufs Arzt. Gleichzeitig machen immer mehr Berichte zu langen Überstunden, Nachtdiensten und geringeren Gehältern die Runde: In diesem Beitrag möchten wir einen Blick darauf werfen, welche Vor- und Nachteile der Traumberuf Arzt mit sich bringte.

In diesem Artikel:

Der Alltag eines Medizinstudiums

Sollten Sie Ihr Medizinstudium bereits hinter sich haben, werden Sie damit bestimmt viele schöne Erinnerungen verbinden. Der Alltag eines Medizinstudiums ist aber auch äußerst anspruchsvoll und mit einigen Hürden verbunden. Bereits die Studienplätze sind limitiert und selbst Personen mit einem guten Abitur müssen einige Wartesemester dafür aufbringen.

Mit 12 Semestern inklusive Praxisjahr zählt das Medizinstudium zu den längsten Studiengängen und verlangt daher ein gutes Durchhaltevermögen und eine hohe Motivation. Auch die großen Zwischenprüfungen des Physikums und der zwei weiteren Abschnitte der ärztlichen Prüfung sind mit zahlreichen Stunden am Schreibtisch oder in der Bibliothek verbunden. Während des Studiums müssen Sie zahlreiche Praktika absolvieren, die Sie bereits mit den fordernden Tätigkeiten in Kliniken und Krankenhäusern konfrontieren.

Studierende sammeln in dieser Zeit erste Erfahrungen mit Nachtdiensten, Verantwortung gegenüber ihren Patienten und niedriger Bezahlung. Trotz dieser Umstände treten laut ÄrzteZeitung jedes Jahr rund 11.000 neue Studierende das Medizinstudium an, um ihren Traumberuf Arzt ausüben zu können.

Der Beruf Arzt anhand von berufsspezifischen Symbolen dargestellt
Blue Planet Studio/shutterstock.com

Die Vorteile der Berufswahl als Arzt oder Ärztin

Die Online-Plattform Medscape hat 2018 eine interessante Umfrage zu der Job-Zufriedenheit unter Ärzten und Ärztinnen geführt. Dabei stellte sich heraus, dass 89 % aller Ärzte und Ärztinnen in Deutschland mit ihrem Beruf zufrieden sind – lediglich 11 % sind demnach mit dem Arztberuf unglücklich. 78 % von ihnen würden Medizin erneut studieren und bei 69 % würde die Entscheidung auf die gleichen Fächer fallen. Schließlich waren die folgenden drei Aspekte die am häufigsten genannten Ursachen der Job-Zufriedenheit:

  1. Gute Arbeit zu leisten (53 %)
  2. Dankbarkeit/Beziehung zu den Patienten (19 %)
  3. Zu wissen, dass Sie etwas Gutes tun (11 %)

Hier zeigt sich, dass sich die Zufriedenheit besonders um das Zwischenmenschliche dreht und entgegen vieler Arzt-Klischees Statussymbole in den Hintergrund rücken. Zudem gibt es einige weitere Vorteile rund um den Traumberuf Arzt:

Job-Sicherheit: Da besonders auf dem Land ein großer Ärztemangel herrscht, können Medizinabsolventen davon ausgehen, dass sie schnell eine Stelle in einer Praxis oder in einem Krankenhaus bekommen werden.

Abwechslung im Beruf: Der Ärztealltag variiert aufgrund der vielseitigen Aufgabenbereiche ständig: Von Visiten, Operationen bis hin zu Vorgesprächen ist die Liste der Tätigkeiten lang. Dank zahlreicher Weiterbildungsmöglichkeiten haben Sie außerdem die Möglichkeit, im Laufe Ihrer Karriere als Arzt oder Ärztin auch in einer anderen Fachrichtung zu arbeiten. Nicht selten kommt es vor, dass beispielsweise aus Chirurgen Anästhesisten werden.

Prestige: Nach wie vor wird der Arztberuf als Traumjob angesehen und genießt hohes Ansehen in der Gesellschaft. Fakt ist, dass Ärzten und Ärztinnen auch im sozialen Kontext großes Vertrauen und ein gewisser Status zugesprochen und entgegengebracht wird.

Arzt und Ärztin üben ihren Traumberuf aus
Jacob Lund/shutterstock.com

Die Nachteile des Traumberufs Arzt

Genau wie in anderen Berufen oder Lebensbereichen gehen auch beim Arztberuf die Vorteile und Nachteile Hand in Hand: So kam im Rahmen der Medscape-Umfrage außerdem zum Vorschein, dass 44 % aller befragten Kollegen von den vielen Richtlinien der Verwaltung und Abrechnung frustriert sind. Weitere 13 % kreideten nicht bezahlte Überstunden an. 11 % beklagten den Umgang mit schwierigen Patienten. Dass die Bezahlung ein wichtiger Punkt ist, wird in dieser Umfrage besonders klar: 57 % aller Befragten fühlen sich nicht fair bezahlt und ganze 43 % fordern bis zu einem Viertel mehr von ihrem Gehalt. Weitere Nachteile, die in Verbindung mit dem Traumberuf des Arztes stehen, sind:

Wenig Freizeit: Vor allem in einem Krankenhaus werden Sie als Mediziner und Medizinerin mit langen Arbeitszeiten, Bereitschaftsdiensten und Nachteinsätzen konfrontiert. Das hat zur Folge, dass oft nur wenig Zeit zwischen Arztberuf und Familie oder Freizeit bleibt.

Stress durchs Pendeln: Nicht immer haben Ärzte und Ärztinnen freie Wahl, wenn es um Ihren Arbeitsort geht. Angesichts unbefristeter Arbeitsverträge und des Ärztemangels auf dem Land sehen sie sich oft dazu gezwungen, das Pendeln zu Ihrer Arbeitsstelle in Kauf zu nehmen. Je nachdem, wie lange sie unterwegs sind, kann sich durch das Pendeln die faktische Arbeitszeit verlängern. Wie die Pendelzeit doch noch sinnvoll genutzt werden kann, verraten wir Ihnen hier.

Depressionen und Burnout als Arzt: Laut Medscape leiden 12 % der Mediziner und Medizinerinnen an Burnout, 24 % an Depressionen. 48 % geben an, dass dies im Zusammenhang mit ihrem Beruf steht – durch den psychischen und physischen Alltagsdruck erkranken sie schließlich selbst. Sie berichten außerdem, durch enormen Druck unter anderem gereizter und unfreundlicher zu ihren Patienten zu sein. Bezeichnend dabei ist: Nur 7 % suchen sich professionelle Hilfe in Form einer Therapie.

33 % von ihnen geben an, zu wenig Zeit dafür zu haben.

Traumberuf Arzt: Überwiegen die Vor- oder Nachteile?

Wie jede Medaille hat auch der Arztberuf zwei Seiten und bringt neben den Vorteilen natürlich auch einige Nachteile mit sich. In unserer schnelllebigen Gesellschaft befinden sich leider viele Berufsgruppen in Stresssituationen und beklagen sich über zu wenig Freizeitausgleich. Dennoch betreffen diese ernst zu nehmenden Gesichtspunkte nicht nur den Arztberuf und beachtliche 78 % der Mediziner und Medizinerinnen in Deutschland würden sich immer wieder für ihren Beruf entscheiden.

Auch wenn der Arztberuf zu den überdurchschnittlich gut bezahlten Jobs gehört, haben wir gesehen, dass 57 % der Befragten sich unfair entlohnt fühlen. Das zeigt, dass hinter dem Traumberuf Arzt vielmehr die große Leidenschaft steckt, Menschen zu helfen und einen Beitrag zur Gesellschaft zu leisten. Daher kann die Antwort darauf, ob der Beruf des Arztes ein Traumberuf ist, nur eine subjektive sein. Wie in jedem Beruf sollte die persönliche Überzeugung allem voranstehen. Nur so können Sie in der Lage sein, die Hürden und Anstrengungen der Medizin zu überwinden und gleichzeitig von den finanziellen und gesellschaftlichen Vorteilen zu profitieren. Wir von der HiPo Ärztevermittlung können Ihnen die Potenziale anderer Arbeitsstätten aufzeigen und helfen Ihnen dabei, Stellen zu finden, die Ihren persönlichen Leidensdruck lindern. Kontaktieren Sie gleich hier unsere Experten und vereinbaren Sie ein gebührenfreies sowie unverbindliches Beratungsgespräch!

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