Ihre Karriereplanung in der Geriatrie: Stellenangebote und Weiterbildungsberatung mit unseren HiPo-Expertinnen

Die Geriatrie ist ein Fachbereich, der sich auf die medizinische Versorgung und Behandlung von älteren Menschen spezialisiert hat. Angesichts der demografischen Entwicklung in Deutschland, wo die Zahl der älteren Menschen stetig zunimmt, kann die Geriatrie als ein wachsendes Fachgebiet betrachtet werden. Das bedeutet, dass die Karrierechancen für Fachärzte in der Geriatrie sehr positiv sind.

In den meisten Kliniken und Krankenhäusern besteht ein hoher Bedarf an Fachärzten in der Geriatrie, was sich in einer Vielzahl von Stellenausschreibungen widerspiegelt.

Darüber hinaus bietet die Geriatrie die Möglichkeit, sich in verschiedenen Unterbereichen zu spezialisieren, beispielsweise in der geriatrischen Rehabilitation oder in der Alterspsychiatrie. Auch die Forschung im Bereich der Altersmedizin bietet zahlreiche Möglichkeiten.

Die stetige Zunahme der Lebenserwartung und der damit verbundene Anstieg geriatrischer Patienten eröffnen Fachärzten für Geriatrie zudem vielfältige Beschäftigungsmöglichkeiten außerhalb des Klinikbetriebs. So sind Fachärzte der Geriatrie auch in Alten- und Pflegeheimen, bei ambulanten Pflegediensten oder in der Beratung tätig.

Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, in den Bereich der Lehre und Weiterbildung einzusteigen und so das eigene Wissen an zukünftige Generationen von Ärzten weiterzugeben. Dies kann sowohl an Universitäten und Fachhochschulen als auch in der internen Weiterbildung innerhalb von Kliniken und Krankenhäusern erfolgen.

Die Geriatrie ist ein faszinierendes und vielseitiges Fachgebiet, das zahlreiche Möglichkeiten zur beruflichen Weiterentwicklung bietet und in dem Sie einen wertvollen Beitrag zur Gesundheitsversorgung älterer Menschen leisten können.

Der Alltag von Ärztinnen und Ärzten in der Geriatrie ist sowohl vielfältig als auch herausfordernd. Er erfordert nicht nur medizinisches Fachwissen, sondern auch ein hohes Maß an Empathie und Sensibilität für die Bedürfnisse älterer Patienten. In diesem Bereich der Medizin tragen die Ärztinnen und Ärzte eine besondere Verantwortung, da sie mit einer hochbetagten Patientengruppe arbeiten, die oft mehrere chronische Erkrankungen gleichzeitig hat und mit verschiedenen altersbedingten Gesundheitsproblemen konfrontiert ist.

Zu den wesentlichen Aufgaben gehören die umfassende Diagnostik und Therapie von Erkrankungen, die im Alter häufig auftreten. Hierzu zählen vor allem chronische Erkrankungen wie Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Demenz und Osteoporose sowie akute Zustände wie Infektionen oder Stürze. Im Mittelpunkt der geriatrischen Versorgung steht stets die Erhaltung und Verbesserung der Lebensqualität der Patienten.

Die Arbeit in der Geriatrie ist stets interdisziplinär. Ärztinnen und Ärzte arbeiten eng mit Pflegekräften, Physiotherapeuten, Ergotherapeuten und anderen medizinischen Fachkräften zusammen, um eine ganzheitliche Betreuung zu gewährleisten. Dies schließt die Koordination von Rehabilitationsmaßnahmen ebenso ein wie die Unterstützung bei sozialrechtlichen Fragen und die enge Zusammenarbeit mit den Angehörigen der Patienten.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die präventive Medizin. Die Geriatrie legt großen Wert auf die Vorbeugung von altersbedingten Erkrankungen und die Förderung eines gesunden Lebensstils. Hierbei spielen Beratungen zu Themen wie Ernährung, Bewegung und der richtigen Medikamenteneinnahme eine zentrale Rolle.

Obwohl die Arbeit in der Geriatrie aufgrund der häufigen Konfrontation mit schwerkranken und sterbenden Patienten emotional belastend sein kann, bietet sie auch zahlreiche Erfüllungserlebnisse. Besonders dann, wenn es gelingt, die Lebensqualität eines Patienten zu verbessern oder den Verlauf einer Erkrankung positiv zu beeinflussen.
Dank der häufig längeren Aufenthalte der Patienten im Krankenhaus zeigt sich der Erfolg der Arbeit der Geriaterinnen und Geriater oftmals sehr deutlich – ein Aspekt, der vielen von ihnen eine besonders große Zufriedenheit verschafft.

Die Weiterbildung in der Geriatrie steht grundsätzlich allen Ärztinnen und Ärzten mit einer gültigen deutschen Approbation offen. Bereits im ersten Jahr der Facharztausbildung haben Sie die Möglichkeit, in der Geriatrie zu starten.
Die Ausbildung zur Fachärztin oder zum Facharzt für Innere Medizin und Geriatrie ist in den einzelnen Bundesländern unterschiedlich geregelt. Es gibt zwei mögliche Ausbildungswege:

1. Direkte Facharztweiterbildung in Innere Medizin und Geriatrie: Dieser Weg ist aktuell nur in drei Bundesländern in Deutschland möglich. Hier absolvieren Sie die komplette Facharztausbildung in Innere Medizin mit dem Schwerpunkt auf Geriatrie.
2. Zusatzweiterbildung in Geriatrie: Wenn Sie bereits Facharzt für Allgemeinmedizin, Innere Medizin, Neurologie oder ein anderes Fachgebiet sind, können Sie eine 18-monatige Zusatzweiterbildung in Geriatrie durchlaufen. Dieser Ausbildungsweg ist in allen Bundesländern verfügbar.

Neben den formalen Voraussetzungen sind bestimmte persönliche Eigenschaften von Vorteil. Für die Arbeit in der Geriatrie sollten Sie insbesondere über eine hohe soziale Kompetenz, Geduld und Einfühlungsvermögen verfügen, da die Betreuung älterer Patienten häufig mit besonderen Herausforderungen verbunden ist.

Zunächst ist ein umfassendes Wissen über geriatrische Krankheitsbilder und die damit verbundenen körperlichen und geistigen Veränderungen erforderlich. Dies umfasst sowohl akute als auch chronische Erkrankungen, die für ältere Menschen typisch sind. Beispiele hierfür sind Demenz, Schlaganfälle, Osteoporose oder Diabetes.

Ein wichtiger Aspekt in der Geriatrie ist die multidisziplinäre Herangehensweise. Daher ist es unerlässlich, dass Sie als Arzt oder Ärztin in der Lage sind, mit anderen Fachbereichen, wie der Physiotherapie, Ergotherapie, Sozialarbeit oder Psychologie, effektiv zu kommunizieren und zusammenzuarbeiten.

Zudem ist eine hohe Sensibilität für die psychosozialen Aspekte des Alterns erforderlich, da häufig psychische Probleme wie Depressionen oder Angststörungen parallel zu physischen Erkrankungen auftreten können.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Fähigkeit zur ganzheitlichen Betrachtung des Patienten. Dies bedeutet, dass nicht nur die konkrete Krankheit, sondern auch die allgemeine Lebenssituation des Patienten berücksichtigt werden muss. Hierzu gehört zum Beispiel das Wissen um die Wichtigkeit der Ernährung im Alter, das Verständnis für die veränderte Pharmakokinetik und -dynamik sowie die Kenntnis der speziellen ethischen Fragen, die in der Geriatrie auftreten können.

Nach Abschluss der Zusatzweiterbildung in Geriatrie oder des Facharztstudiums für Innere Medizin und Geriatrie eröffnen sich vielfältige berufliche Perspektiven. Sie haben die Möglichkeit, in einer geriatrischen Abteilung eines Krankenhauses, in einer geriatrischen Rehabilitationsklinik oder in einer spezialisierten Praxis tätig zu werden.

Als Facharzt oder Fachärztin für Geriatrie können Sie in einer Akutklinik oder Rehaklinik eine Oberarztposition übernehmen und damit eine verantwortungsvolle Führungsrolle einnehmen. Diese Position kann als Sprungbrett dienen, um eine geriatrische Abteilung als Chefarzt oder Chefärztin eigenständig zu leiten. In dieser Funktion sind Sie nicht nur für die medizinische Versorgung der Patienten verantwortlich, sondern auch für die interdisziplinäre Zusammenarbeit mit Pflegekräften, Therapeuten und anderen Fachdisziplinen. Zudem übernehmen Sie die Ausbildung der Assistenzärztinnen und Assistenzärzte und tragen so zur Weiterentwicklung des ärztlichen Nachwuchses bei.

Hervorzuheben ist der große Bereich der geriatrischen Rehabilitation. Hier konzentrieren Sie sich auf die Wiederherstellung der Mobilität und Selbstständigkeit älterer Patienten nach Krankheiten oder Verletzungen. Diese Tätigkeit kann sowohl in stationären Einrichtungen als auch in der ambulanten Versorgung stattfinden.

Für Ärztinnen und Ärzte mit Interesse an Forschung und Lehre bietet sich die Möglichkeit, eine wissenschaftliche Karriere in der Geriatrie zu verfolgen. Eine Professur für Geriatrie an einer medizinischen Hochschule oder die Leitung einer geriatrischen Forschungsabteilung wären potenzielle Karriereschritte. In dieser Rolle hätten Sie die Gelegenheit, die geriatrische Medizin weiterzuentwickeln und Ihr Wissen an zukünftige Generationen von Ärztinnen und Ärzten weiterzugeben.

In Deutschland bietet die Bundesärztekammer sowie die Deutsche Gesellschaft für Geriatrie (DGG) eine Vielzahl an Zusatzweiterbildungen und Kursen an, die speziell für Ärztinnen und Ärzte in der Geriatrie konzipiert sind. Diese Weiterbildungen decken eine breite Palette relevanter Themen ab, die für die umfassende Versorgung älterer Patienten von entscheidender Bedeutung sind. Dazu gehören unter anderem Palliativmedizin, Gerontopsychiatrie, geriatrische Rehabilitation und viele weitere Fachbereiche.

Die Zusatzweiterbildungen sind in der Regel modular aufgebaut und können flexibel neben der regulären ärztlichen Tätigkeit absolviert werden. So haben Ärztinnen und Ärzte die Möglichkeit, sich beruflich weiterzuentwickeln, ohne ihre klinische Arbeit unterbrechen zu müssen.

Diese Weiterbildungen sind nicht nur eine hervorragende Möglichkeit zur fachlichen und beruflichen Weiterentwicklung, sondern tragen auch maßgeblich zur Qualität der medizinischen Versorgung älterer Menschen bei. Sie ermöglichen es den Ärzten, ihre Fachkenntnisse zu vertiefen, sich mit den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen vertraut zu machen und ihre Patienten nach den aktuellen medizinischen Standards zu behandeln.

Voraussetzung für den Erwerb der Zusatzweiterbildung Geriatrie ist eine abgeschlossene Facharztausbildung. Welche Facharztausbildung hierfür erforderlich ist, variiert je nach Bundesland und sollte bei der zuständigen Ärztekammer erfragt werden. Die Zusatzweiterbildung ist jedoch bundesweit verfügbar und richtet sich an Ärztinnen und Ärzte, die ihre Qualifikationen in der Geriatrie vertiefen möchten.

Die Zusatzweiterbildung Geriatrie dauert 18 Monate und schließt mit einer Prüfung vor der jeweiligen Ärztekammer ab.

Neben der Zusatzweiterbildung besteht auch die Möglichkeit, eine Facharztausbildung in Innerer Medizin und Geriatrie zu absolvieren. Diese 6-jährige Ausbildung wird jedoch derzeit nur in den Bundesländern Berlin, Brandenburg und Sachsen-Anhalt angeboten.

Die Frage, ob der Beruf des Facharztes für Geriatrie gefragt ist, lässt sich mit einem eindeutigen Ja beantworten. Die Geriatrie, auch als Altersheilkunde bezeichnet, gewinnt in der heutigen Zeit zunehmend an Bedeutung. Angesichts der alternden Bevölkerung und der steigenden Lebenserwartung wächst auch der Bedarf an spezialisierter medizinischer Versorgung und Betreuung älterer Menschen. In Deutschland gibt es derzeit noch nicht genügend Fachärzte in diesem wachsenden und zunehmend wichtigen Bereich der Medizin. Die Geriatrie spielt daher eine Schlüsselrolle in der Zukunft der Gesundheitsversorgung und bietet hervorragende berufliche Perspektiven für Ärztinnen und Ärzte.